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Regen auf dem Markusplatz


Komponieren verwandelt Wehmut in Schönheit (also hoffentlich), um dann die Herzen Anderer zu rühren (also hoffentlich)

Ich versuche mich, zum allerersten Mal, an einem Orchesterstück. Einfach so, mal probieren. Die Querflöten führen das Thema, ein sanftes, melancholisches. Gerade hatte ich die Idee, dass ich in dieses Thema dann immer mehr Streicher einsteigen lasse, wobei ein nicht unerheblicher Anteil von ihnen in einem komplexen Rhythmus mit der Rückseite des Bogens auf den Corpus oder die Saiten schlüge... wie bei einem Regenschauer. Einem Regenschauer an einem kalten Februartag auf dem Markusplatz, die Wolken am Horizont sind rosa, der Himmel ein golden abgetöntes zyanblau, dieses unverwechselbare, wehmütige winterblau, die Sonne scheint trüb und milchig, wie ein fernes Versprechen, von dem man nicht weiß, ob man ihm trauen kann. Unvermittelt fallen aus hohen Wolken schwere Regentropfen auf den Platz, doch Du schaust unverwandt in die Ferne, bis sich um deine Füße Pfützen bilden, und in ihnen spiegelt sich das hoffnungsvolle Morgenrot. (Ich war noch nie auf dem Markusplatz in Venedig, aber ein bisschen so stelle ich es mir vor. Ein einsamer Morgen, aber es ist ein Morgen...)

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